Lanzarote

Arrieta Lanzarote, Nov. 2007

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Tauchen bei Freunden - war das Motto unseres Ausflugs nach Lanzarote.
Bilder gibt's hier im Fotoalbum Lanzarote.

Vorgeschichte
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Unser Freund und Klubkamerad Uli Schönfelder und seine Frau Heike betreiben seit Mitte 2006 die Tauchbasis Nothdiving in Arrieta auf Lanzarote. Uli gab vor ein paar Jahren seinen Stelle bei Siemens in München auf und zog in die Welt hinaus, um seine Passion Tauchen vom Spielbein zum Standbein zu machen. Als VDST TL **, staatlich geprüfter Tauchlehrer, Wasserwachtausbilder, Apnoe-TL und mittlerweile auch PADI - Instruktor, praktisch begabt und kaufmännisch sattelfest, hat er alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Basisführung. Nach längerer Suche mit Stationen u.a. in Bohol, Philippinen, und Adrasan, Türkei, wurde er auf der kanarischen Insel Lanzarote sesshaft. Auf der letzten Hauptversammlung unseres Vereins TSC Poseidon München reifte der Plan ihn dort zu besuchen. Und so machten wir - Eva, Uwe, Monika und ich - uns auf die Reise.
Anreise
Flug München - Arrecife, Lanzarote: Direkt mit verschiedenen Charter-Airlines oder mit IBERIA via Madrid
Kosten
: Je nach Angebot 150 - 400€ der Flug
Dauer: Direkt 4, über Madrid 6,5 Stunden Flug, vor Ort ca. 20 Minuten Transfer per Auto

Unterkunft
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Uli vermittelt Appartements mit ein oder zwei Schlafräumen, Bad und Wohnküche. Die Unterkunft war sauber und ziemlich neu. Gut ausgestattet mit Kühl- und Gefrierschrank, Herd, Spüle, allen zum Kochen nötigen Töpfen und Geschirr, Fernseher und einer Kaffeemaschine. Es gab einen Schlafraum mit zwei Einzelbetten und einen mit 140cm Doppelbett. Die Matratzen sind neu aber relativ hart. Der Fußweg zur Basis beträgt gute 5 Minuten, zum Supermarkt nur einmal umfallen.

Ort und Gegend

Arrieta, im Nord-Osten von Lanzarote ist ein kleiner Ort mit gut 1.000 Einwohnern, etlichen Restaurants, Bars und zwei Supermärkten. Größere Hotels oder höhere Häuser gibt es nicht. Der Ort selbst ist sehr ruhig. Die Landstraße am Ortsrand ist auch kaum zu hören und Nachts wenig befahren.

Lanzarote insgesamt ist touristisch gut erschlossen, aber von Hochhäusern und Betonburgen weitestgehend verschont. Zu Verdanken ist das wohl dem einflussreichen lokalen Künstler und Architekten César Manrique (* 1919, † 1992). Überall auf der Insel sind die Zeichen der noch sehr jungen vulkanischen Geschichte deutlich zu sehen; die vulkanisch geprägte Landschaft vermittelt reizvolle malerische Eindrücke.  Der letzte größere  Ausbruch war Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Bustour durch den Nationalpark Timanfaya der Feuerberge (montanas del fuego) ist die 8€ Eintritt wert und bietet beeindruckende Einsichten in den Entstehungsprozess der Insel.

Verpflegung

Frühstück und Mittagessen besorgten wir uns günstig in den örtlichen Läden. Abends gibt es verschiedene preiswerte Restaurants in Arrieta. Besonders hervor zu heben ist das recht einfache aber ansprechende Lokal im Gemeindezentrum des nahe gelegenen Ortes Guatiza, mit Fischgerichten zwischen 4-7€ und Steaks für 6€.


Tauchen

... Basis

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Northdiving , Uli Schönfelder, Calle Garita 33, E 35542 Arrieta / Lanzarote

Die alt eingesessene Basis wurde und wird von Uli und Heike Stück für Stück renoviert und weiter ausgebaut. Es ist alles schon in sehr zweckmäßigem und ordentlichem Zustand. Auf seine Frage ob wir denn noch Verbesserungsvorschläge haben, fiel uns nichts ein was wir vermisst hätten. Es gibt sicher PADI-xxxx-Star Ressorts mit mehr Luxus und Schnickschnack, aber alles was man zum umziehen, anrödeln, abrödeln, waschen und verstauen, reparieren und nachjustieren, füllen und entleeren (WC) braucht ist vorhanden.

Die Betreuung ist individuell und sorgfältig. Uli nimmt es da schon genau - auch wir mussten Brevet, Logbuch und Tauchtauglichkeit ordentlich vorlegen :-). Nach ausführlichem Briefing durften wir als entsprechend qualifizierte Gruppe dann aber auch eigenverantwortlich tauchen, während Uli sich um einzelne andere Gäste gekümmert hat. Ende November war sowieso sehr wenig los, insgesamt waren wir höchstens 8 Taucher im Wasser,  aber auch in der Hauptsaison ist kein Massenbetrieb zu befürchten.

Alle Tauchplätze werden per Auto angefahren - entweder mit einem alten Toyotabus, "Möhre" genannt, oder dem neuen Opel-Großkasten. Die Einstiege erfordern meist einen Fußmarsch zwischen 100 und 500 Meter, oft Abstiege über Treppen oder Hangwege und teilweise leichtes Klettern über Lavafelsen. Ein gewisse Grundfitness ist erforderlich, aber insgesamt ist alles ohne große Probleme machbar. Wenn Ein- und Ausstiege wegen Wind und Wellen schwierig sind, kommt manchmal eine transportable Leiter zum Einsatz oder man besucht einem Platz mit fest installierten Leitern oder fährt notfalls in den Süden - dort gibt es sehr einfache Einstiege mit Treppen oder über Sand.


... Fauna
    Flora
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Die Unterwasserlandschaft besteht hauptsächlich aus schrägen Sand und Geröllflächen, Lavafelsen und kleinen Lavainseln, Ausflüsse von Lava die sich als Wülste mit 5-10m Höhe weit ins Meer hinein erstrecken, schroffe Felsen, kleine Höhlen und Grotten, Durchbrüche und Überhänge. Auf Tiefen von 20 - 30 Metern erreicht man i.d.R. den Sandgrund, der sich dann mehr oder weniger steil abfallend langsam in größere Tiefen zieht. An einzelnen Stellen lohnt es sich für erfahrende Tauchern tiefer zu gehen um dann in 40-50m kleine Felsrücken mit Ansammlungen von schwarzen Korallen zu finden.

Größere Meeresbewohner sind Engelshaie, Stachel- und Adlerrochen sowie vereinzelt Zackenbarsche und solitäre Barrakudas. Daneben gibt es Sepia's, Oktopusse, Plattfische, Geißbrassen, Gelbstriemen, Dorsche, Lanzettgarnelen, Sardinen, bunte Stiftbarsche, Blennies und vereinzelt große Nacktschnecken sowie Fadenschnecken.

Korallen gibt es nur ganz vereinzelt rote und in größeren Tiefen schwarze.

Insgesamt ist die Sicht meist gut (20 Meter und mehr) aber die vorherrschenden Farben sind Grau und Schwarz. Man darf nicht die bunte Farbenpracht des Roten Meeres oder Indopazifiks erwarten. Die UW-Landschaft ist (wie ÜW) vulkanisch geprägt und mehr was für Berg- und Felsbetrachtungen.

... Plätze
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Charko del Palo: Von Parkplatz ein paar Meter laufen, dann ca. 30 Höhenmeter per Treppe abwärts liegt eine geschützte Bucht zum Sonnen (FKK), Schwimmen und Tauchen. Der Einstieg ist auch bei rauer See geschützt und fast immer machbar, der Ausstieg mit Seil und Leitern recht einfach. Auf der rechten Seite der Bucht zieht sich eine Lavazunge lotrecht vom Ufer auf 35m hinunter. Parallel dazu im Abstand von 10 Minuten Schwimmweg erstrecken sich drei weitere Zungen auf 20 - 30m Tiefe. Links von der Bucht gibt es ebenfalls ähnliche Felsrücken an denen man entlang hinab tauchen kann. Weiter unter befindet sich ein kleiner Garten mit schwarzen Korallen im Sand. Ein besonders malerisches Stelldichein gaben sich dort Rochen, Zackenbarsch und Engelshai. Wieder im 10m-Bereich tauch man an den Bergrücken der Insel entlang zurück zur Bucht. Der Platz ist für mehrere Tauchgänge gut - ohne langweilig zu werden. Schwärme von Goldstriemen und kleinen Sardinen sind hier oft zu finden.

Puerto del Carmen, Playa Chica: Wegen stärkerer Wellen wichen wir einen Tag in den Süden der Insel aus. Hier herrscht deutlich mehr Tauchbetrieb. Der Einstieg über eine kurze Treppe an der Mole ist kinderleicht. Schon beim Flossenanziehen kann man Steckmuscheln und Blennies in den Löchern und Ritzen der Mole sehen. Vor der Mole verläuft ein kleiner Felsrücken gerade nach vorne. Nach links in 5-10m Tiefe gibt es viele Felsen und etwas Bewuchs. Sonst herrscht erst mal schräge Sandfläche vor, über die man hinaus tauchen muss, will man tiefer kommen. Bei 20-30m bricht sie ab, es gibt eine Kante. Leicht nach rechts finden sich dort einzelne Felsabbrüche mit kleinen Grotten und einer roten Koralle sowie Holzresten eines "Wracks". Links an der Kante, die so genannte Kathedrale - ein riesige Felsgrotte, fast mehr ein größer Überhang. Dort tummeln sich einige größere Zackenbarsche.

Charko natural: Wieder über Treppen erst mal den Hang runter, dann über den felsigen Badeplatz zu einer flachen Bucht. Im seichten Wasser die Flossen anziehen und aus der Bucht raus ins Tiefere schwimmen.  Unterwasser dann an dem steileren Felshang auf 10m Tiefe nach rechts tauchen. Nach ein paar Minuten sieht man einen Art Felsberg. Um den herum oder drüber und hinten runter. Unter einem kleinen Überhang steht eine schöne rote Koralle. Weiter runter sieht man noch ein kleines Wäldchen aus schwarzen Korallen. Beim Ausstieg kann es evtl. etwas schwierig werden gegen rückströmende Wellen in die Bucht rein zu kommen.

Es gibt noch etliche Plätze mehr. Genauere Tauchplatzbeschreibungen bekommt ihr bei Uli im Briefing :-)


Fazit

November ist ideal für einen Kurztrip nach Lanzarote. Das Wetter ist noch angenehm. Regen gibt es, aber er hält sich in Grenzen. Das Wasser ist sowieso immer ähnlich warm.  Insgesamt sind wenig Touristen auf der Insel und es gibt günstige Flüge. Eine gute Gelegenheit dem grauen November in Deutschland zu entfliehen.

Links

Weiterführende Links:

Bilder gibt's hier im Fotoalbum Lanzarote .

Reisende & Bekanntschaften
  • Heike & Uli
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