Lot Sep.2009

Höhle - Lot, Frankreich Sep. 2009

Im September 2009 waren wir - Monika und Helmut - erneut zum Höhlentauchen im Lot. Einige wenige Bilder im Fotoalbum. Diesmal nur das kleine persönliche Reisetagebuch. Mehr Informationen gibt es in unseren älteren Berichten Kurs Cave 1 und Lot April 2009.
Di. 8. - Abfahrt
Um ca. 10:30h, gleich Stau auf der Lindauer, über Bregenz, Bern, Genf, Lousanne, Lyon. Das Navi manuell anweisen in Lyon nicht den inneren, sondern äußeren Ring (A46).

Kurz vor Valence, rechts ab in die Ardeche. Den in Zauberwelten beschriebenen Campingplatz haben wir in 07700 St. Berthelemy / Le Mazet nicht gefunden. Stattdessen unten an der Ardeche Camping "Manoir" (12 Euro für Auto + 2 Personen, inkl. Warmwasser).

Mi. 9. - Fahrt
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Nach langsamem Frühstück ab 10:3,0h. Quer durch die malerische Ardeche, Haute Loire, Auvergne, ins Lot. (Navi: Über Autobahn 560 km 5:30h, über Land 360km 5:38h)

Ankunft Domaine de Gayfie 20:00h - einem herrlichen Landgut (mehr dazu hier im Bericht Lot-2).
Das gebuchte Haus 7 ist schnuckelig aber für das ganze Tauchgerödel nicht sehr groß, getrennte Betten, kleine Terrasse ohne Überdachung und ohne Aufhängemöglichkeit. Gegen etwas Aufpreis nehmen wir Nr. 21 - das größte und beste Haus. Ähnlich Nr. 17 aber oben zusätzlich 2 Schlafzimmer und somit insgesamt 6 Betten. Große halb überdachte Veranda, Waschmaschine, Geschirrspüler, Gas-Elektroherd usw. - der pure Luxus.

Do. 10. - Erkunden und Eintauchen

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niedriger Wasserstand

Wir wollen zum Eintauchen an die Ressel, müssen aber dort lesen, dass wegen Erkundungsbohrungen 1000m aufwärts das Tauchen für 2 Wochen nur an den Wochenenden gestattet ist.

Also weiter zur Landenouse. Der Wasserstand ist extrem niedrig. Die Steine am Grund sind recht nah. Neben der alten senkrechten Stahlrahmenleiter ist eine nagelneue Aluminiumleiter mit Winkelstahlhalterungen permanent angebracht. Sie ragt 1,2 m über den Zisternenrang hoch und man kann sich optimal festhalten und runterklettern. Da es hier nun Mittag ohne Schatten knapp 40° hat, verzichten wir auf einen Tauchgang.

Als nächst gelegen bleibt die "Ressel 2". Unter den Bäumen direkt am Fluss Lot ist es wunderbar angenehm schattig zum Umziehen und Anrödeln. Der Fluss ist braun, Sicht 30cm. Gegen die langsame Strömung paddeln wir gemütlich zur Abtauchstelle am anderen Flussufer. Die Leine in der Hand, den Tauchpartner nur am diffusen Schein der Lampe erahnend, hangeln wir uns zum Eingang (auf 7,5m) hinab. Bei relativ guter Sicht von 5-8m geht es erst 180m flach hinein (11m - 5m) um dann in einem Kamin schnell in die Tiefe zu fallen (wir drehten bei 18m). Dieser Teil der Höhle war mir neu und ist sehr interessant. An Höhlenausgang wartet eine riesige Regenbogenforelle auf uns.

Anschließend nach Figeac (Richtung Rodez) zum großen Supermarkt "LeClerk". Abendessen gegen 21:00h - gebratene Nudeln mit Schinken, Käse und Salat.

Fr. 11. - Nach Norden zur St. Sauveur

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St. Sauveur

Abfahrt gegen 10:30h.
Das Navi kann mit den GPS-Koordinaten nichts anfangen - würde am Hügel gegenüber umher irren. Daher navigieren wir nach "Les Granges de Bonnecoste". An einer Kreuzung mit einem kleinen Haus mit Kreuz auf dem Putz biegt man die kleine Straße nach rechts runter (Richtung einem Haus auf der gegenüber liegenden Anhöhe mit roten Fensterläden). Nach 100m zweigt rechts eine ungeteerte Straße ab. Nach 1,5 km holperiger Fahrt kommt links das Eisentor mit der Einfahrt. Nach weiteren 200m auf der schräg geneigten Piste sind wir am Ziel. Kein Mensch weit und breit.

Der Wasserstand ist auch hier sehr niedrig. Der Quelltopf leicht trübe und oben mit Pflanzen teilweise zu gewachsen. Die Wassertemperatur ist gefühlte 2-3° kälter als in den anderen Höhlen. Die Sicht in den Höhlengängen passable 8-10m. Ein 10cm großer Blutegel liegt auf den Steinen. Recht weit im Gang drinnen liegt ein Aal unter seiner Steinplatte. Da man schnell auf Tiefe und Deko kommt drehen wir nach 30 Minuten um. Nach Austauchen der 5 Min. im Quelltopf beenden wir nach 70 Minuten den TG mit knapp 90 Bar Rest in der Stage.

Rückkehr zur Domain um 19:00h. Kompressor-Füllzeit knapp 1 Stunde. Abendessen: Kartoffel und Butter mit Blumenkohl, Schinken, Käse und Rotwein.

Sa. 12. - Heimspiel in der Ressel

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Ausgang Ressel

Abfahrt gegen 8:45h. Ankunft Ressel gegen 9:20h. Es sind schon zwei Autos da. Kurz nach uns kommen weitere 3 Fahrzeuge - Franzosen, Finnen, Tschechen …

Bei geringer Strömung der Cele ist das Anschwimmen mit Stage recht gemütlich. Die Leine zum Abtauchen ist auf 2m Entfernung gut sichtbar. In der Nähe des Höhleneingangs machen wir unsere Drills und Franzosen Leinenübungen. Beim Einschwimmen in die Höhle herrscht dichter Betrieb. Die Sicht in Eingangsnähe beträgt ca. 5m, weiter hinten 10-15m.

Bis zum Abzweig bei 180m folgen uns 4 Lichtkegel. Wir biegen nach links in den flachen Gang und sind allein. Nach langsam geschwommenen weiteren 200m und zwei Kaminabstiegen treffen wir wieder auf den unteren Gang. Zwei Mädeln aus Finnland in superelastischen White-Anzügen überholen uns. Wir schwimmen noch ein paar 10m und drehten dann mit 120bar Rest auf den Stages und ca. 420m.

Auf dem Rückweg fallen wieder die gigantischen (tres magnifique!) Felsformationen und schön gezeichneten Platten auf - morgen noch einmal mit camera… die Ressel ist schon fantastisch schön…
Wo sich die Gänge treffen, begegnen wir einer größeren Gruppe, die über die Richtung diskutieren (wollten wohl videofilmen..)
Am Ausgang ist die französische Ausbildungsgruppe gerade mit "out of light"-Übungen beschäftigt, dann sind wir draußen und paddeln gemütlich zur Ausstiegsstelle.

Ab 15:00h Relaxen & Theorie wiederholen im Liegestuhl.

Abendessen: Bratkartoffel, eingelegtes Rindfleisch, Blumenkohlsalat, Käse & Creme Brüller (lautmalerische Erinnerung an die Fallschirmspringertruppe von der South-side base).

So. 13. - Wiederholung Ressel

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Nachmittags Lantouy

Abfahrt gegen 8:30h. Ankunft Ressel gegen 9:00h. Die Tschechen sind schon da. Später kommen noch drei Fahrzeuge mit Polen. Bei angenehm kühlen 13° ziehen wir uns um und beginnen den TG. Diesmal wollen wir den tiefen Gang lang. Die Tschechen sind ein paar Minuten vorher rein, Der tiefere Gang ist sehr beeindruckend. Meist mehrere Meter hoch, oft oval, mit sehr vielen Inkarsionen (Einsturzbroken) am Boden. Nach 45 Min. bei 270 m plötzlich extrem schlechte Sicht. Entweder Auswirkungen der Probebohrungen oder die Tschechen haben "silt out" geübt. Wir wenden. Da noch genau Luft vorrätig nehmen wir am T-Kreuz dann noch mal den oberen Gang. Die Sicht ist gut - wenn auch nicht sehr gut. Bei 290m mahnt die Luft zum Wenden. Auf dem Rausweg macht Monika noch einige Fotos. Die letzten 50m noch kleine Übung: Blind am Seil lang. Schlag Mittag nach 93 Minuten sind wir zurück am Wagen.

Mittagessen gibt es "zuhause". Ausgedehnte Oberflächendeko im Liegestuhl. Der Kaffee bringt uns ins Diesseits zurück. Nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf des Vormittags-TG beschließen wir wenigstens noch die Goufre de Lantoy zu erkunden.

Gegen 16:00h brechen wir auf. Bald darauf betreten wir den Quelltopf. Mit 11° ist es hier kälter als in der Ressel. Die Sicht oben ist nicht schlecht. Vielleicht 5-10m. Der Eingang befindet sich auf 8m. Eine hohe Felswand öffnet sich am Fuße in einem breiten Spalt. Es geht gleich relativ steil schräg runter (ca. 30°). Der Untergrund ist Kiesel und feiner Sand. Der Gang ist zwar breit wird aber zunehmend flacher. Schon durch geringen Flossenwirbel verschlechtert sich die Sicht (ein sorry an die Quellengeister). Von Anfangs 5m bald nur noch 1-2m. Bei 24m drehen wir. Im Quelltopf dann noch kurze Fotosession.

Beim Auftauchen ist der Tümpel von zahlreichen schaulustigen Wanderern umlagert, die neugierig versuchen uns ein paar Auskünfte zu entlocken.

Abendessen dann gegen 19:30h: Nudeln mit Gemüsesoße, Käse und Schokopudding. Es wird schon merklich früh dunkel (21h ist es stockfinster). Jetzt noch schnell vorbereiten für morgen. Planung: Noch mal nach Norden zur Cabouy….


Mo. 14. - Wieder nach Norden

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Quellteich Cabouy

Abfahrt gegen 9:15h. Ankunft Cabouy gegen 10:30h. Wir sind die ersten. Kurz drauf kommen drei Männer und eine Frau aus Bern. Blauer Peugeot, weißer Mitsubishi Bus, Pindito T-Shirt - die haben wir im August 2008 auch genau dort getroffen.

Lufttemperatur angenehme 15°, schöner Schatten unter den Bäumen neben der Pumpenstation. Gegen 11:30h tauchen wir im Tümpel ab. Die Entengrütze bedeckt nur den Rand, sonst leichter grüner Algenbelag, niedriger Wasserstand. Bis 2m Tiefe herrschen knapp 1m Sicht, darunter wir es schnell besser aber auch kälter. Nach den Drills sehen wir schon die Wand auf der anderen Seite des Tümpels. Über steilen feinen Kies geht es schnell abwärts in die Höhle hinein. Nach 5 Min. haben wir die 30m unterschritten. Der Gang ist jetzt überall felsig und riesig groß - wie ein Eisenbahntunnel. Wir schwimmen in der Mitte durch den langsam wieder ansteigenden Hallengang.

Nach 28 Minuten und ca. 300m Strecke gelangen wir auf einem Scheitelpunkt bei ca. 14m. Es geht wieder leicht abwärts. Nur noch 120bar in der Stage, gehen schon etwas unentschlossen nur noch 10m um dann zeitgleich das Zeichen zum Wenden zu geben.

Wir hatten mit dem Planer überschlagen, dass schon etwas Deko zusammen kommen würde, weil man ja beim Rückweg wieder fast auf 30m runter muss. Als dann die Minuten langsam zu laufen beginn, steigert das den Adrenalinspiegel doch ein wenig. Das Besinnen auf die großen Luftreserven in den Doppelpacks läst die Ruhe zurück kehren.

Wir gelangen zur tiefsten Stelle - eigentlich müsste doch jetzt bald der Ausgang sichtbar sein - Nichts, nur schwarz. Der steile Kies - noch immer kein Licht. Aber da vor uns eine blaue Flosse in einer großen Dreckwolke. Schon der 2. "silt out" die Woche.

Bei Nachsitzen im Tümpel wird es langsam kalt - trotz der eher wärmeren 12,5°. Für Monika wird die Zeit schon lang - ich bin "connected" und hab so ein Problem weniger.

Nach ausführlicher Brotzeit beschließen wir noch die Truffe zu erkunden. Vor der Abfahrt kommen wir noch mit ein paar französischen Tauchern (auf Englisch) in Gespräch. Er stell sich vor als - Andre Grimal. Er betreibt den Tauchladen und Füllstation in Gramat.

25 Minuten später stehen wir von einem ziemlich leeren Loch. Der Wasserspiegel an der Truffe ist ca. 3m unter der Straße. Der Quellrand ist nicht sehr steil, aber ein Seil wäre jetzt besser. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit - es ist mittlerweile 16:30h - beschließen wir es auf die Oberflächenerkundung zu beschränken und den Heimweg an zu treten.

Auf der Umfahrung von Gramat Richtung Figeac entern wir noch den großen LeCleck Supermarkt und tanken sehr günstig.
Abendessen - wie meist: Nudel …

Di. 15. - Finale Landenouse

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Stage abseilen

Über Nacht hat es abgekühlt - 9° am Morgen, es wird auch hier Herbst.

Abfahrt 9:15h, Ankunft 9:30h. Wir sind die einzigen weit und breit. Wir machen die Geräte fertig und lassen die Stages mit dem langen Seil in die Zisterne runter. Der Wasserspiegel liegt ca. 5m unter dem Rand. Komplett fertig, das Doppelgerät am Rücken klettern wir vorsichtig die neue Aluleiter hinab. Die Sicht im Brunnen ist gut, in der Vorkammer zur Höhle nicht mehr. Wir lassen uns schräg durch den Eingang gleiten. Drinnen beträgt die Sicht zunächst 3-5m. Grauer Silt schwebt im ganzen Gang. Der Höhlenboden, der Anfangs viel Kies, Sand und Lehmstellen hat wird zunehmend felsiger. Je weiter wir hinein schwimmen umso besser wird die Sicht. Nach einigen Biegungen und leichtem auf und ab bei 300m Strecke und 20m Tiefe ist das Wasser klar - 10m und mehr Sicht. Das Gangprofil wechselt von "hoch und dreieckig" über "hoch und breit" (laut Führer 5x5) auf "sehr breit und niedrig" (6x2). Der Fels ist teilweise pechschwarz und mit einzelnen glitzernden Adern durchzogen.

Den Anstieg wollen wir mit Rücksicht auf Monikas Ohren nicht mehr nehmen und so drehen wir nach 45 Minuten um. Bis zurück in den Brunnen mit Austauchen vergehen weitere 35 Minuten. Jetzt kommt der anstrengende Teil - die Leiter rauf klettern und anschließend die Stages hochziehen. Geschlagene 4 Stunden später treten wir den Rückweg zur Domäne an.

Nachmittags noch etwas relaxen und erstes Aufräumen. Dann noch einen gemütlichen Ratsch mit Paul und schließlich zum Abendessen: Schwammerl mit Ei.

So geht eine geruhsame, erholungsreiche, spannende Tauchwoche viel zu schnell zu Ende. Motto war diesmal: Wenig neue Orte, aber bekannte neu und weiter entdecken!

Mi. 16 - Do. 17 - Nachspiel
Heimfahrt:
Mi. 11:00h bis 21:00h - Figeac, Aurillac, Le Puy, St.Etienne, L'Isle sur le Doubs
Do, 9:30h bis 16:30h - Mühlhausen, Freiburg, Stuttgart

Adresse: Camping Les Lumes www.les-lumes.com
25250 L'Isle sur le Doubs, Tel. 03.81.92.73.05, Mobil 06.89.14.41.57


Sonstiges

Weitere Bilder gibt's hier im Fotoalbum Lot.

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